Projekte der Förderperiode 2007-2013
- Projektträger: Gemeinde Tegernheim
- Leader Förderung: 18.290 €
Die Tegernheimer Schlucht zählt zu den wichtigsten Geotopen in Bayern. Hier treffen drei geologische Großeinheiten unterschiedlichen Alters aufeinander. Das östliche Grundgebirge (Alter 600 – 300 Mio. Jahre) mit Gneisen und Graniten, grenzt an der „Keilberg-Störung“ an das Schichtstufenland (Alter 250 – 100 Mio. Jahre), das aus Trias- und Juragesteinen besteht. Die südliche Grenze dieser beiden Einheiten bildet der markante Donaurandbruch (Alter ab 60 Mio. Jahre), der zum Teil aus Gesteinen der Erdneuzeit besteht.
Die geologischen Besonderheiten der Tegernheimer Schlucht sind anhand eines Lehrpfades anschaulich dargestellt und erklärt, um Einheimischen und Besuchern interessante Einblicke in die Erdgeschichte der Region und ihre lokalen Merkmalen zu geben. Dazu wurde der Rundweg infrastrukturell aufgewertet, mit sieben Informationsstationen (einige davon speziell für junge Forscher) und insgesamt 25 Informationstafeln versehen. Hier finden sich neben eigens aufgestellten massiven Granit-, Sandstein- und Kalkblöcken auch Informationen zu Altstraßen und Altwegen, Dolinen- oder Trichtergruben, Niederwaldwirtschaft, Trockenrasen und einer Pflanzenwanderung aus dem Osten. Auf die jungen Besucher warten z.B. ein Insektenhotel oder der „Holzweg für kluge Köpfe“.
Die Informationen wurden wissenschaftlich aufbereitet und auf eine breite Basis gestellt, so dass der Lehrpfad von unterschiedlichsten Zielgruppen genutzt werden kann. Die interessanten geologischen Zusammenhänge der Tegernheimer Schlucht sind sowohl für Fachinteressierte als auch Schulklassen und Familien erfahrbar.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Aufwertung der Wegeinfrastruktur
- Planung und Gestaltung eines Rundwegs mit sieben Stationen zum Lehrpfad, drei Stationen dabei speziell für junge Forscher
- Ausgestaltung der Stationen mit rund 25 wissenschaftlich aufgearbeiteten Informationstafeln und Anschauungsbeispielen, z.B. massive Granit-, Sandstein- und Kalkblöcke
- Kostenloser Informationsflyer als Begleitmaterial zum GEOPFAD
- Projektträger: Gemeinde Wiesent
- Leader Förderung: 121.546 €
Die Geschichte des Kellergewölbes in Wiesent lässt sich bis ins Jahr 1812 zurückverfolgen. Laut Kaufurkunde von 1812 war der „äußere Sommerkeller“ dem Schloss zugehörig. Die Nutzung erfolgte später auch durch die im Schloss Wiesent ansässige Brauerei und anschließend durch die örtliche Gastwirtschaft zur Bierlagerung. Das über 200 Jahre alte und einzige Kellergewölbe des Ortes stellt für die Gemeinde Wiesent ein wichtiges Kulturgut dar. Die Gemeinde verfügte vor der Sanierung über keine Räumlichkeiten, die einen entsprechenden Rahmen für die Bemühungen zum Erhalt der ländlichen Kultur geboten hätten.
Im Rahmen der Aufwertung wurde die Baukonstruktion saniert, ein Sanitärbereich und Technikraum angelegt sowie der Innenbereich mit Steinfußboden, Stromanschluss, Beleuchtug, Heizungsanlage, Innenausstattung und Mobiliar aufgewertet. Zudem erfolgte die statische Sicherung des bestehenden Kellergewölbes durch Sicherungsmaßnahmen im Innenbereich. Zur Wahrung des historischen Charakters wurde die Maßnahme hinsichtlich der Ausgestaltung und Materialwahl fachlich durch die untere Denkmalschutzbehörde im Landratsamt Regensburg und dem bayerischen Landesamt für Denkmalpflege begleitet.
Neben dem Erhalt von ländlichem Kulturgut konnte mit der Sanierung des historischen Kellergewölbes in der Ortsmitte von Wiesent ein besonderer Veranstaltungsraum geschaffen werden, an dem es bis dato gefehlt hat. Die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten als Kulturzentrum und Veranstaltungsort haben sich als eine Bereicherung für die örtliche Kultur- und Brauchtumspflege erwiesen und tragen zur Belebung der Ortsmitte bei.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Sanierung der Baukonstruktion
- Bau eines Sanitärbereiches und Technikraumes
- Ausbau des Innenbereiches mit Steinfußboden, Stromanschluss, Beleuchtung, Heizungsanlage, Innenausstattung sowie Mobiliar
- Statische Sicherung des bestehenden Kellergewölbes durch Sicherungsmaßnahmen im Innenbereich mit Abdichtung bis Unterkante Frostschutz
- Schaffung eines historischen Veranstaltungsraums
- Projektträger: Gemeinde Brennberg
- Leader Förderung: 20.584 €
Die Geschichte der Burganlage Brennberg lässt sich bis ins späte zwölfte Jahrhundert zurückverfolgen, "Chuno de Brennenberch" wird 1171 als Ministeriale des Regensburger Bischofs genannt. Der auf einem 653 Meter hohen Granitfelsen gelegene Besitz wechselte in den darauffolgenden Jahrhunderten oftmals die adeligen Besitzer. Nach den Thurn und Taxis übernahm 1935 die Gemeinde Brennberg die Burgruine. Zwischen 1978 und 1981 wurde die Burgruine umfassend saniert und bildet seither einen touristischen und kulturellen Anziehungspunkt für Urlauber, Einheimische und Naherholungssuchende aus der Region Regensburg.
Mit der Umsetzung des Projektes „Burgensteige im Regensburger Land“ in der Förderperiode LEADER+ hat der Landkreis Regensburg seine Burgruinen als Wanderziele thematisch verbunden und zugleich den kulturgeschichtlichen Hintergrund aufgearbeitet. Die Burgruine Brennberg bildet seitdem den Ausgangspunkt für den Brennberger Burgensteig, einem von fünf Burgensteigen im Regensburger Land. Darauf aufbauend sollte in der Förderperiode Leader in ELER mit zielgerichteten Projekten das kulturelle Leben entlang der Burgensteige gefördert werden.
Im Falle von Brennberg erreichte man dies durch die bauliche und technische Sanierung des Sommerkellers der Burganlage. Das historische Kellergewölbe kann zukünftig als Raum für kleinere Veranstaltungen oder als zusätzliche Fläche bei größeren Veranstaltungen auf dem gesamten Areal der Burganlage genutzt werden.
Neben der Weiterentwicklung der Regensburger Burgensteige ergaben sich durch die Sanierung des historischen Sommerkellers zusätzliche kulturelle Nutzungsmöglichkeiten für aktive örtliche Vereine, Laienspielgruppen, überregionale Konzerte und gemeindliche Veranstaltungen.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Bauliche und technische Sanierung des Sommerkellers
- Erweiterung der Innenausstattung mit einer transportablen Bühne
- Schaffung eines Raumes für eigene, kleinere Veranstaltungen oder Ergänzungsfläche bei größeren Veranstaltungen auf dem gesamten Burggelände
- Besucherlenkungsmaßnahmen
- Projektträger: Landkreis Regensburg
- Leader Förderung: 15.700 €
Im Jahr 2005 startete das Projekt Burgensteige mit einem „Burgenwegkonzept“. In mehreren Projektphasen wurde das kulturhistorische Potenzial der Burgen und Burgruinen im Landkreis Regensburg aufgegriffen, plakativ aufbereitet und ein abgestimmtes Gesamtprojekt umgesetzt. Wandern von Burg zu Burg im Regensburger Land ist seit 2008 auf fünf Burgensteigen mit mehr als 200 km Gesamtlänge und über 40 Informationstafeln möglich. Zudem entstanden zwei übersichtliche Wanderkarten und eine informative Homepage.
Durch die „Pädagogische Aufwertung und zielgruppenspezifische Aufbereitung der Burgensteige“ sollte das Potenzial der Burgen bzw. des Mittelalters tiefgründiger und zielgruppengerecht erschlossen und Geschichte erlebbarer gemacht werden.
Um das Thema Burgen und die Burgensteige für Schulen interessant zu gestalten, wurde ein zielgruppen- und schulpädagogisches Konzept erarbeitet. Dabei entstanden ein umfangreicher Informationsordner mit pädagogischen (Lehrer-) Handreichungen zu geschichtlichen Inhalten und Wissensvermittlung sowie ein ausleihbarer „Burgenkoffer“ mit allerlei zeitgeschichtlichen Exponaten, wie z.B. einem historischen Zollstock.
Um die wertvollen Burgruinen samt der Burgensteige für den Gast zugänglicher zu machen, waren qualifizierte Burgenführer wichtig. Dazu startete im Jahr 2011 die Ausbildung zum Burgenführer in Kooperation mit der VHS Regensburger Land. An mehreren Seminarabenden vermittelten Fachreferenten grundlegendes und weiterführendes Wissen, u.a. in den Themenbereichen Kunstgeschichte, Didaktik und Umgang mit Gruppen. Seither bieten rund 20 ausgebildete Burgenführer ein attraktives Führungsprogramm an, das über die VHS buchbar ist.
Als dritter Baustein sollten attraktive und themenbezogene Einkehrmöglichkeiten entlang der Burgensteige entstehen. Verschiedene Gastronomiebetriebe bieten nicht nur wanderfreundlichen Service, sondern unterstützen auch die Bewerbung der Burgensteige spielerisch, z.B. durch Mal- und Rätselbögen mit Ritter Wonnebold für Kinder, Tischaufsteller, Bierfilze etc.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Umfangreiches zielgruppen- und schulpädagogisches Konzept mit Burgensteigkoffer, der neben einem umfangreichen Informationsordner noch verschiedene historisch nachempfundene Utensilien enthält
- Ausbildung von 20 Burgenführern in Zusammenarbeit mit der VHS Regensburger Land
- Einbindung von Gastgebern als Burgensteig-Partner mit speziellen Burgensteig-Materialien, wie z.B. Mal- und Rätselbögen für Kinder, Speisekarteneinleger, Tischaufsteller, Bierfilze
- Projektträger: Landkreis Regensburg
- Leader Förderung: 8.967 €
Das Service- und Qualitätsbewusstsein von Gästen stieg in den letzten Jahren stark an. Um dem als Gastgeber gerecht zu werden, war und ist es absolut notwendig, Qualitätsstandards im touristischen Bereich nachhaltig zu erhöhen. Im Rahmen der Qualitätsoffensive des Landkreises Regensburg wurden Schulungen, Betriebsberatungen und Infoveranstaltungen zu ausgewählten Schwerpunktthemen angeboten, um Gastgebern Impulse zu geben, die Qualität ihrer Angebote zu verbessern.
Zum Auftakt fanden im Rahmen des Tourismustages in Wörth an der Donau vier Vorträge unterschiedlicher Fachreferenten statt, die rund 55 Besuchern wichtige Aspekte zum Themenkomplex „Qualität im touristischen Angebot“ näherbrachten.
Im zweiten Schritt wurden 15 Betriebschecks von Tourismusexperten durchgeführt. Der Check bestand aus einem anonymen Betriebsbesuch durch einen externen Fachpartner, der von der Außenfassade über die Gasträume, den Service, die Speisekarte bis hin zum betrieblichen Marketing mit einem prüfenden Auge hingeschaut und in einem abschließenden Beratungsgespräch nützliche Tipps zur Optimierung des Hauses und Marketings aufgezeigt hat.
Als dritter Projektbaustein wurden 13 Seminare für Gastgeber und touristische Partner angeboten, die mit über 200 Teilnehmern aus 45 Betrieben gut besucht waren. Neben Informationen zu regionalen Angeboten und zur Tourismusarbeit im Landkreis stand eine Reihe an Fachthemen wie Beschwerdemanagement, Kommunikation mit dem Gast, die regionale Speisekarte u.v.m. auf dem Programm. Die Seminarreihe war zudem eine gute Austauschplattform der Betriebe untereinander.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Regionaler Tourismustag in Wörth 2010 mit touristischen Fachvorträgen
- 15 Betriebschecks zur Bewertung von Gastgebern
- Seminarreihe mit 13 Seminarterminen, an denen rund 200 Gastgeber und Tourismusfachleute teilgenommen haben
- Projektträger: Markt Regenstauf
- Leader Förderung: 150.000 €
Über die Jahrhunderte hinweg erlebte der Schlossberg eine sehr wechselvolle Geschichte. Im Mittelalter als Standort einer Befestigungsanlage, entwickelte sich der Schlossberg im 20. Jahrhundert durch seine exponierte Lage, in der Mitte des Marktes Regenstauf und oberhalb des Regentals, zu einem geschätzten Ausflugsziel für Einheimische und Besucher aus Regensburg. In der jüngeren Vergangenheit hat das Areal aus verschiedenen Gründen aber an Attraktivität verloren. Mit der touristischen und kulturellen Erschließung unter dem Thema “Geschichte trifft Natur“ sollte der Schlossberg wieder aufgewertet und damit die Grundlagen zur Revitalisierung als attraktives Naherholungs- und Ausflugsziel gelegt werden.
Dazu entstanden im Untergeschoss der Gaststätte detailliert und modern gestaltete Ausstellungsräume mit Informationen zur Geschichte und Entwicklung des Schlossbergs, Texten und Exponaten zur Tier- und Pflanzenwelt, interaktiven (Spiel-) Elementen, Führungsangeboten u.v.m. zum Leitthema „Geschichte trifft Natur“. Auch die attraktive fußläufige Verbindung vom Markt Regenstauf hinauf zum Schlossberg, der seit 1874 bestehende Kreuzweg mit 14 Stationen, wurde infrastrukturell aufgewertet (Verbesserung der Oberflächenbeschaffenheit und der Beleuchtung sowie Rekultivierung hin zu dem ursprünglichen Alleecharakter). Der historische Kreuzweg endet am Plateau um den Aussichtsturm am Schlossberg, das gleichzeitig der Ausgangspunkt für den Burgensteig im Regental ist. Daher war eine Steigerung der Aufenthaltsqualität in diesem Bereich besonders von Nöten. Im Kontext zum Burgensteig entstand ein bespielbares Freiraumelement in Form eines Ritterturniers. Einige Meter weiter errichtete der Markt Regenstauf zur thematischen Verbindung und pädagogischen Aufwertung der Burgensteige einen Erlebnisspielplatz in Form einer mittelalterlichen Burganlage. Zur besseren Orientierung der Gäste am Schlossberg wurden schließlich noch mehrere Beschilderungs- und Besucherlenkungsmaßnahmen umgesetzt. Mit einem neu gestalteten, mehrseitigen Flyer können sich Besucher vor und während ihres Aufenthalts über die kulturellen und ökologischen Besonderheiten des Schlossbergs informieren.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Aufwertung der Wegeinfrastruktur und Grünbereiche
- Beschilderungs- und Besucherlenkungsmaßnahmen
- Aufwertung der Umgebung des Aussichtsturms als Endpunkt des Kreuzweges und Startpunkt des Regentaler Burgensteiges
- Infrastrukturelle und landschaftspflegerische Aufwertung des Kreuzweges
- Informations- und Ausstellungsräume im Untergeschoss der Gaststätte zum Thema „Geschichte trifft Natur“
- Burgen-, Ritter- und Waldspielplatz als thematische Verbindung zum Burgensteig im Regental
- Kostenloser Informationsflyer „Geschichte trifft Natur“
- Projektträger: Obst- und Gartenbauverein Wörth an der Donau
- Leader Förderung: 11.070 €
Die Oberpfälzer Kulturlandschaft war über Jahrhunderte durch die strukturbildenden Silhouetten der Obstbäume geprägt. In Streuobstwiesen, Alleen und Einzelbäumen bildeten die Obstbäume Ortsrandeingrünung, Strukturelemente in der Landschaft und vielfältigen Lebensraum für die heimische Tierwelt. Zudem war das Obst grundlegender Bestandteil der Ernährung der Bevölkerung.
Im Zuge der landwirtschaftlichen Rationalisierung, Flurbereinigung und Ausdehnung der Siedlungen sind diese Elemente unserer Kulturlandschaft nahezu vollkommen verschwunden. Obst zum Verzehr und Obstsaft als Getränk werden zu großen Teilen aus anderen Ländern importiert.
Der Obst- und Gartenbauverein Wörth an der Donau hat sich zum Ziel gemacht, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Dazu wurden in den vergangenen gut zehn Jahren etwa 1000 Obstbäume in der Region gepflanzt. Daneben sollte auch deren Nutzwert bei der Bevölkerung wieder ins Bewusstsein gerufen werden, um so die privaten Bestände wieder zu erhöhen. Mit der Errichtung einer Kelterei im Ortsteil Oberachdorf konnte eine Möglichkeit zur sinnvollen Verwertung des heimischen Obstes geschaffen werden. Jedermann kann hier sein Obst anliefern und zusehen, wie aus den eigenen Früchten genussfertiger Saft gewonnen wird, der haltbar gemacht und handlich verpackt gleich mitgenommen werden kann. Der Betrieb der Anlage erfolgt kostendeckend durch den eingetragenen Verein – Gewinn wird dabei nicht erzielt. Unterstützung bei seinem ehrenamtlichen Engagement bekommt der OGV Wörth durch den OGV aus der Nachbargemeinde Wiesent.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Errichtung eines Gebäudes für die Vereinskelterei (nur Materialkosten, Arbeitsleistung ehrenamtlich durch OGV)
- Installation der technischen Anlage (Wasch- / Mahlanlage, Presse, Pasteur, Abfüllungsanlage)
- Erstwerbung mit Inserat und Flyer zum Bekanntmachen des Angebotes
- Projektträger: Dechant-Wiser-Stiftung Regenstauf
- Leader Förderung: 150.000 €
Im Ortskern von Regenstauf stand seit einigen Jahren ein ehemals landwirtschaftliches Anwesen mit angeschlossener Gastronomie leer. Mit Unterstützung mehrerer Fördermittelgeber revitalisierte die Dechant-Wiser-Stiftung dieses Gebäude durch verschiedene Jugendhilfeprojekte und Angebote zur Jugendkulturarbeit.
Im Rahmen der Leader-Förderung konnte das, aus dem 16. Jahrhundert stammende, historische Kellergewölbe zu einer Aktions- und Werkstattbühne für Jugendliche mit moderner Licht- und Audiotechnik ausgebaut werden. Dadurch entstand ein Angebot zur Jugendkulturarbeit / -bildung in Form von Tanz, Theater, Literatur und Musik (alles möglichst selbst entwickelt). Hier bietet sich die Möglichkeit zum Üben und für öffentliche Veranstaltungen. Durch die Chance zum Experimentieren, Entwickeln, Darstellen und Präsentieren können die eigene Persönlichkeitsentwicklung und -bildung gefördert, sowie sozialräumliche Bildungs- und Kulturstrukturen fortgeschrieben und weiterentwickelt werden. Auch die Integration von Jugendlichen aus bildungsfernen Schichten oder mit Migrationshintergrund spielt eine wichtige Rolle. Gleichzeitig stellt die Aktions- und Werkstattbühne ein Angebot im ländlichen Raum als Gegenpol zur Konzentration und Verlagerung von kulturellen / sozialen Angeboten im und in das Oberzentrum Regensburg dar.
Bisher fanden verschiedene Veranstaltungen statt, wie z.B. eigene Theaterstücke, Kinderkino oder Poetry-Slams. Die Angebote und Veranstaltungen wurden hauptsächlich vom Personal aus dem Thomas-Wiser-Haus durchgeführt. Entsprechende Ressourcen, Personal und umfassende Erfahrungen der speziell geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind vorhanden. Aber auch Schulen und Vereine wurden integriert und Kooperationen mit Ihnen durchgeführt.
Mit dem Ausbau des historischen Gewölbekellers in Regenstauf konnte aber nicht nur ein Angebot zur gezielten Kinder- und Jugendkulturarbeit geschaffen, sondern gleichzeitig ein leerstehendes Gebäude zur sozialen und kulturellen Stärkung des Ortskerns wiederbelebt werden.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Sanierungs- und Baumaßnahmen zur Nutzung des Kellergewölbes
- Inneneinrichtung: Bühne für Veranstaltungen, moderne Licht- und Audiotechnik, Bestuhlung, Tische, Garderobe und Empfangstheke
- Erstwerbung, Plakate und Flyer
- Projektträger: Gemeinde Wiesent
- Leader Förderung: 6.720 €
Die aus dem 12. Jahrhundert stammende Ruine Heilsberg liegt ca. fünf Kilometer vom Ort Wiesent entfernt. Sie ist bereits seit dem 16. Jahrhundert verlassen. In der Vergangenheit wurden vereinzelt Freilichtaufführungen, musikalische Darbietungen oder Vorlesungen in der historischen Kulisse angeboten, die außerordentlich gut besucht waren. Für jede dieser Veranstaltungen mussten allerdings sämtliche Bedarfsgegenstände zur und von der Burgruine transportiert werden. Ein Problem stellte dabei ein fehlender Weg bzw. gut begehbarer Zugang zur Burgruine dar.
Um in den Sommermonaten sowohl für heimische Bürgerinnen und Bürger als auch für Gäste kulturelle Besonderheiten vor einer idyllischen Kulisse über den Bachtälern des Bayerischen Vorwaldes bieten zu können, waren Verbesserungen der Infrastruktur nötig. So wurde ein aufgelassener Forstweg wiederhergestellt, ein
Lagergebäude aus Holz in historischer Bauweise zum Unterbringen verschiedener Ausrüstungsgegenstände errichtet sowie Bühnenelemente und Sitzgelegenheiten für Besucher angeschafft. Durch diese einfachen infrastrukturellen Erschließungsmaßnahmen trägt die Burgruine Heilsberg zukünftig noch stärker zur kulturellen und touristischen Inwertsetzung der Region bei. Zudem wird auch das in der Förderphase LEADER+ begonnene Projekt „Burgensteige im Regensburger Land“ weiter gestärkt, in dem das kulturelle Leben entlang des Brennberger Burgensteiges deutlich aufgewertet wird.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Errichtung eines Lagergebäudes aus Holz in historischer Bauweise zur Unterbringung von verschiedenen Ausrüstungsgegenständen
- Anschaffung von Bühnenelementen und Sitzgelegenheiten für Besucher
- Aufwertung und Lückenschluss des zuführenden Weges
- Schaffung eines Ausflugs- und Veranstaltungszieles
- Projektträger: Markt Kallmünz
- Leader Förderung: 91.973 €
Hoch über dem Naabtal thront die aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammende Burganlage Kallmünz. Aufgrund ihrer prägnanten Lage sowie ihrer denkmalpflegerischen und kunsthistorischen Befunde, ist sie eine der eindrucksvollsten Burganlagen im Landkreis Regensburg. Hier bieten sich vielfältige Ansätze zur kulturellen Nutzung, die von ortsansässigen Vereinen mit großer Rücksicht auf das Denkmal und das umliegende Landschaftsschutzgebiet durchgeführt und begleitet werden. Außerdem ist hier der Startpunkt des Burgensteigs im Naabtal.
In der Vergangenheit ergaben sich aber immer wieder Probleme durch wildes Parken der Besucher und Aufsteigen zur Burg mitten durch das Landschaftsschutzgebiet. Mit dem Bau eines Parkplatzes am Fuße des Burgbergs und der gezielten Besucherlenkung entlang eines mit Kunstobjekten aufgewerteten Weges, können Gäste seither gezielt zur Burg geführt und damit das wertvolle Landschaftsschutzgebiet geschützt werden. Zudem wurden mit den Kunstwerken entlang des rund einen Kilometer langen Weges neue Anziehungspunkte geschaffen.
Das Projekt ist zudem ein Bestandteil des Gesamtkonzeptes „Kultur in mittelalterlichen Mauern“ und Teil der kulturellen Weiterentwicklung der „Regensburger Burgensteige“. Dabei wurden in der Förderphase LEADER+ im ersten Schritt über 40 Burgen und Burgruinen durch Wanderwege miteinander vernetzt und als Ausflugszielehervorgehoben. Im zweiten Schritt wurde in der Förderperiode Leader in ELER mit zielgerichteten Projekten das kulturelle Leben entlang der Burgensteige gefördert.
Mit dem vorliegenden Projekt konnte sowohl eine touristische und kulturelle Aufwertung der Burganlage Kallmünz als auch des Burgensteigs im Naabtal erreicht werden.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Bau eines Besucherparkplatzes am Fuße des Burgbergs
- Besucherlenkungsmaßnahmen zur Wegführung und zum Schutz des wertvollen Landschaftsschutzgebietes
- Baulich Aufwertung des Weges zur Burg
- Kunstobjekte entlang des Weges zur Burg, die im Rahmen eines Kunstwettbewerbes entstanden
- Projektträger: Verein für Naherholung im Raum Regensburg e.V.
- Leader Förderung: 199.999 €
Der Kinder- und Jugendzeltplatz liegt malerisch zwischen Naab und einem Landschaftsschutzgebiet an den Hängen des bayerischen Juras bei Zaar / Kallmünz. Hier bieten sich hervorragende Möglichkeiten zum Erholen und zur Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen von Zeltlagern. Besonders in den Bereichen der ökologischen, der geschichtlichen, der erlebnispädagogischen und der sozialen Bildung können die Kinder und Jugendlichen unmittelbare Erfahrungen sammeln sowie Neues erleben und ausprobieren. Das Kreisjugendamt bietet beispielsweise Ferienangebote und -zeltlager mit Betreuung durch qualifizierte Jugendpfleger an.
Der Jugendzeltplatz war bisher aber nur mit einfachen sanitären Anlagen, einer kleinen Küche und Abspülbecken im Freien ausgestattet, wodurch die Nutzung zahlenmäßig limitiert war und sich auf die warme Jahreszeit von etwa April bis September bzw. auf gutes Wetter beschränkte. Um mehr Kinder- und Jugendgruppen die Nutzung zu ermöglichen (und das auch bei schlechtem Wetter) plante der Verein für Naherholung im Raum Regensburg e.V. eine räumliche und funktionale Erweiterung des Kinder- und Jugendzeltplatzes in Zaar / Kallmünz.
Dazu wurde ein Erweiterungsbau aus heimischem Holz errichtet, der sich baulich am bisherigen Bestand orientierte. Durch die Multifunktionalität des neuen Gebäudes mit modernen sanitären Anlagen, einer gut ausgestatteten Küche, Aufenthalts- und Trockenraum, Unterstellmöglichkeiten sowie vier Betreuerzimmern, können zukünftig mehr Besuchergruppen den Zeltplatz nutzen, sich auch bei schlechtem Wetter beschäftigen und ihre nasse Kleidung oder Campingausstattung trocknen.
Durch die bewusste Verwendung von regionalem Holz als Baustoff zur Erweiterung des Kinder- und Jugendzeltplatzes, wurde gleichzeitig der Rohstoff Holz und die Bedeutung des Waldes als Lebens- und Erholungsraum in den Blickpunkt gerückt.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Errichtung eines Erweiterungsbaus aus heimischem Holz mit folgenden Räumlichkeiten: Großer Aufenthaltsraum, Küche, Sanitäranlagen für Jungen und Mädchen, Büro, Trockenraum, Erste-Hilfe-Raum, Abstellraum, vier Betreuerzimmer mit dazugehöriger sanitärer Anlage (inklusive behindertengerechtem WC), Sammellager und eine überdachte Veranda
- Dadurch räumlich und witterungsbedingt erweiterte Möglichkeiten zur gezielten Kinder- und Jugendkulturarbeit, d.h. erlebnispädagogischer, ökologischer und sozialer Bildung im ländlichen Raum
- Besucherlenkungsmaßnahmen und umweltpädagogische Angebote zum erforderlichen Schutz von Flora und Fauna und zur Umweltbildung
- Projektträger: Markt Regenstauf
- Leader Förderung: 150.000 €
Der Markt Regenstauf hat sich unter dem Motto “Geschichte trifft Natur“ zum Ziel gesetzt, sein Naherholungspotenzial stärker in Wert zu setzen und die Identifikation der Bevölkerung mit ihrem unmittelbaren Lebensraum und ihrer Geschichte erlebbarer zu machen. Ein Projekt dazu stellte die Aufwertung des Dorfweihers Karlstein dar.
Der im östlichen Marktgebiet gelegene Ortsteil Karlstein war vor allem durch seine herrliche landschaftliche Lage, das Karlsteiner Schloss, die örtliche Gastronomie und als Knotenpunkt im regionalen Wanderwegenetz ein beliebtes Naherholungsziel. Auch der Dorfweiher war ein lohnendes Ausflugsziel und, neben den ortsbildprägenden Gebäuden, ein wichtiger Bestandteil des Ortsmittelpunkts und damit des dörflichen Lebens. Leider hat der Dorfweiher in den letzten Jahrzehnten immer mehr von seiner Bedeutung eingebüßt. Durch fehlende Pflegemaßnahmen ging seine Zugänglichkeit und damit auch seine Erlebbarkeit verloren. Zudem verschlammte der Weiher über Jahre hinweg immer stärker, was sich nicht nur negativ auf die Ökologie auswirkte, sondern auch auf die Bedeutung als Naherholungsziel.
Unter der Mitwirkung von engagierten Dorfbewohnerinnen und -bewohnern wurde ein Entwicklungskonzept zur ökologisch nachhaltigen und touristisch optimierten Erschließung des Dorfweihers in Karlstein erstellt.
Um mit den Erdarbeiten (Entschlammung) am Weiher beginnen zu können, musste der Weiher zuerst vollständig abgelassen und der zufließende Karlsteiner Bach zeitweise umgeleitet werden. Parallel zu den Erdarbeiten wurden durch den Einsatz von Pflegeeingriffen (z.B. Baumschneidearbeiten, Aufbereitung und Lückenschluss der ursprünglichen Wege) die historischen Sichtbezüge und Strukturen des ehemaligen Landschaftsgartens Schlosspark wieder hergestellt. Im nächsten Schritt gestaltete man die Außenanlagen. Dabei entstanden eine Treppenanlage mit Sitzsteinen als verbesserte Zugangsmöglichkeit, ein Holzsteg mit Plattform am Ufer bzw. im Weiher und die neu angelegten Flächen sowie die Uferböschungen wurden bepflanzt bzw. angesät. Zur allgemeinen Information und zum Schutz von Flora und Fauna stellte der Markt Regenstauf am Weiher sowie im Schlosspark Informationstafeln zum historischen Landschaftsgarten, der umgebenden Flora und Fauna sowie den regionalen Wanderwegen auf.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Teilentlandung der Teichfläche zur Verbesserung der Wasserqualität
- Zurücknahme von Gehölzen zur Herstellung von Blickbezügen
- Reaktivierung des ursprünglichen Wegesystems und Lückenschluss(Holzsteg) von Rundwegen im Schlosspark
- Ufergestaltungsmaßnahmen zur Verbesserung der Zugänglichkeit
- Schaffung einer attraktiven Zugangsmöglichkeit zum Weiher mit Sitzgelegenheiten (Treppenanlage mit Sitzsteinen)
- Anlage eines Steges mit Plattform
- Informationstafeln zu geschichtlichen und naturkundlichen Besonderheiten sowie regionalen Wanderwegen
- Projektträger: Landkreis Regensburg
- Leader Förderung: 21.770 €
Trotz vieler positiver Entwicklungstendenzen im Landkreis Regensburg und der günstigen strukturellen Rahmenbedingungen in direkter Nachbarschaft zum Oberzentrum Regensburg, blieb der Landkreis nicht von negativen Entwicklungen verschont. So führten vielschichtige gesellschaftliche Veränderungen zu einer steigenden Anzahl von leerstehenden Wohn- und Geschäftsgebäuden, teilgenutzten landwirtschaftlichen Anwesen und brachliegenden Baugrundstücke in den Ortskernen vieler Landkreisgemeinden. Trotz dieser sich immer weiter verschärfenden Problemlage in den zentralen Bereichen weisen viele Gemeinden, aufgrund einer positiven Bevölkerungsentwicklung durch vermehrten Zuzug, immer neues Wohnbauland und Einzelhandelsflächen am Ortsrand („auf der grünen Wiese“) aus. Oft ist der Grund dafür, dass keine klare Erkenntnis darüber besteht, welche Potenziale im Gebäude- und Flächenbestand noch vorhanden sind und wie künftiger Leerstand erkannt und verhindert werden kann.
Diese Erkenntnis sollte durch das Projekt „Leerstandsmanagement zur lebendigen Orts- und nachhaltigen Landkreisentwicklung “ im Gesamtzusammenhang betrachtet und Lösungsansätze erarbeitet werden. 16 Gemeinden aus dem Landkreis Regensburg beteiligten sich an diesem Projekt, das den ersten Schritt auf dem Weg zum Erhalt lebendiger Ortskerne darstellen sollte.
Bei der Umsetzung waren zwei Projektbausteine von zentraler Bedeutung. Zum einen wurden vorhandene und sich abzeichnende Leerstände sowie verborgene Flächenpotenziale erfasst, bewertet und in eine für Verwaltungszwecke auf Gemeindeebene entwickelte Datenbank (vom LfU Bayern kostenlos zur Verfügung gestellt) eingepflegt. Auf Basis der erhobenen Daten und individuellen Analysen der einzelnen Gemeinden entwickelte ein Planungsbüro zukunftsfähige Handlungsempfehlungen und Maßnahmen, um existierende Leerstände einer (neuen) Nutzung zuzuführen und absehbare Leerstände zu vermeiden. Den zweiten wichtigen Projektbaustein stellten Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung dar. Durch projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit, Informationsveranstaltungen und persönliche Beratungsgespräche konnten Kommunalpolitiker, Immobilienbesitzer und Teile der Bevölkerung für den Themenbereich Leerstandsmanagement und Innenentwicklung sensibilisiert werden.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Datenerhebung, -analyse und -bewertung von innerörtlichen Leerständen und Flächenpotenzialen
- Erarbeitung umsetzungsreifer Maßnahmenvorschläge zum Erhalt der Funktionalität bzw. Revitalisierung der Ortskerne
- Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung von Politik, Bürgern, Leerstandbesitzern, Baubranche, Architekten etc. für die Thematik Leerstand und verstärkte „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“
- Regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit und persönliche, kompetente Beratung, Begleitung und Vernetzung von 16 Landkreisgemeinden
- Projektträger: Gemeinde Sinzing
- Leader Förderung: 26.937 €
Franz Xaver von Schönwerth (1810 – 1886) war der bedeutendste Oberpfälzer Sprachforscher und Volkskundler, Sagen- und Märchensammler. Um sein ganzes volkskundliches Werk, insbesondere seine Märchen und Sagen, einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen, errichtete die Gemeinde Sinzing, in Zusammenarbeit mit der Schönwerth-Gesellschaft, dem Bezirk Oberpfalz und dem Landkreis Regensburg, einen Märchenpfad in direkter Nachbarschaft zum Walderlebniszentrum Regensburg und dem Kletterwald Regensburg.
Auf einem rund 400 Meter langen Rundweg im Prüfeninger Holz entstand ein Märchenpfad mit acht Stationen, die acht verschiedene Märchen und Sagen von Schönwerth zum Thema Wald sowie Natur- und Umweltschutz auf unterschiedliche Weise darstellen. An jeder Station findet sich eine Infotafel mit Kurzfassung des Märchens und einem QR-Code, über den sich der Besucher das Märchen komplett vorlesen lassen kann. Als besondere Attraktion wurde jedes Märchen zusätzlich durch ein individuell gestaltetes Kunstwerk dargestellt und mit fantasiereichen Spielmöglichkeiten ergänzt. Das neu gestaltete Begleitheft enthält neben den vollständigen Märchentexten weitere Informationen zum Märchenpfad sowie der Person Franz Xaver von Schönwerth und seinem Werk.
Neben seinem Freizeitwert leistet der Schönwerth-Märchenpfad einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der regionaltypischen Kulturgeschichte und Identität der Oberpfalz sowie zum unmittelbaren Anschauungsunterricht in der Natur und zur umweltpädagogischen Erziehung. Durch die räumliche Nähe zum Walderlebniszentrum und zum Kletterwald Regensburg können die vorhandene Infrastruktur und Synergien für die Besucher genutzt werden.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Ausbau eines Rundwegs mit einer Länge von ca. 400m
- Acht künstlerisch gestaltete Märchenstationen mit Informationen, symbolhaften Kunstfiguren und phantasievollen Spielmöglichkeiten
- Offene, einfache Sitzgruppe
- Besucherlenkung und Übersichtstafel
- Wegweiser, Begleitheft, Marketingmaßnahmen
- Ergänzung des bestehenden natur- und erlebnispädagogischen Angebotes mit Walderlebniszentrum und Kletterwald im Prüfeninger Holz zum Sinzinger Wald Dreiklang
- Projektträger: Landkreis Regensburg
- Projektpartner: Landkreis Neumarkt, Markt Beratzhausen, Gemeinde Brunn; Gemeinde Deuerling, Stadt Hemau, Markt Laaber, Markt Nittendorf, Gemeinde Sinzing, Gemeinde Berg b. Neumarkt i.d.OPf., Markt Hohenfels, Markt Lauterhofen, Markt Lupburg, Stadt Parsberg, Gemeinde Pilsach, Gemeinde Seubersdorf, Stadt Velburg
- Leader Förderung: 92.320 €
Die Schwarze Laber entspringt im Ortsteil Laaber der Gemeinde Pilsach und fließt rund 80 Kilometer durch den Bayerischen Jura bis nach Sinzing bei Regensburg, wo der Fluss in die Donau mündet. Bereits vor Beginn des Kooperationsprojektes wurde das Tal der Schwarzen Laber touristisch genutzt und beworben – allerdings regional begrenzt auf Gemeinde- bzw. Landkreisebene. Durch das Kooperationsprojekt, an dem sich die beiden Landkreise Regensburg und Neumarkt i.d.OPf. sowie 15 Gemeinden beteiligten, konnte das natürliche, fast unberührte Flusstal ganzheitlich aufgewertet und durch gemeinschaftliche Außendarstellung als (rad-) touristische Region etabliert werden. Als verbindendes Element diente dazu der (meist) flussbegleitende Rad-Wander-Weg.
Das Kooperationsprojekt hatte zwei zentrale Bausteine. Zum einen die Qualitätssteigerung der touristischen Infrastruktur. Dazu wurden mit einer durchgängigen Wegführung, gleichmäßig guter Befahrbarkeit, einheitlicher Beschilderung nach FGSV-Standard (Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen) und qualifizierten Gastgebern, die „Mindeststandards“ für einen Radweg optimiert. Zusätzlich entstanden auch sogenannte Alleinstellungsmerkmale in Form von künstlerisch gestalteten Informationspavillons und -toren sowie blau eingefärbten Lesesteinen. Zusammen mit neuen Informationstafeln und unter Einbeziehung von bestehenden landschaftlichen Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten, entstand ein überregionaler Rad-Wander-Weg mit lehrpfadartigem Charakter. Ergänzend dazu realisierten einige Gemeinden Teilprojekte zur qualitativen und quantitativen Aufwertung der touristischen Infrastruktur im Tal der Schwarzen Laber.
Zum anderen sollte der den Bekanntheitsgrad des infrastrukturell aufgewerteten Tals der Schwarzen Laber mit seinem verbindenden Element Rad-Wander-Weg gesteigert und damit vermehrt Gäste für die Region gewonnen werden. Für eine gemeinsame und ganzheitliche Öffentlichkeitsarbeit entstanden eine faltbare Rad-Wander-Karte, ein mehrseitiger Erlebnisführer und eine eigene Website mit vielfältigen Informationen zu Landschaft, Kultur und Freizeitmöglichkeiten im Tal der Schwarzen Laber.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Zweijähriges Projektmanagement
- Aufwertung der touristischen Infrastruktur: Durchgängige Wegführung, gute Befahrbarkeit und einheitliche Beschilderung
- Schaffen von Alleinstellungsmerkmalen: Künstlerisch gestaltete Informationspavillons zu verschiedenen Themen rund um das Leitthema „Tal der Schwarzen Laber“, Informationstore, blau eingefärbte Lesesteine
- Gemeindliche Teilprojekte zur Optimierung der touristischen Infrastruktur
Gemeinsame Informations- und Werbematerialien zur einheitlichen Außendarstellung: Rad-Wander-Karte, Erlebnisführer, Website, Ausstellungsstand mit Messetheke und Rollup-Displays - Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit: Werbekampagne mit Zeitungsanzeigen bzw. -berichten in verschiedenen Medien, Präsenz in Radwegeportalen
- Jährlicher Aktionstag mit Veranstaltungen in fast allen beteiligten Gemeinden
- Projektträger: Stadt Hemau
- Leader Förderung: 136.367 €
Im Zuge des Kooperationsprojektes „Tal der Schwarzen Laber“ setzten einige der beiden beteiligten Landkreise und 15 beteiligten Gemeinden Teilprojekte um, um den Erlebnis- und Erholungswert für Besucher und Bewohner der Region zwischen Regensburg und Neumarkt i.d.OPf. zu verbessern. Dazu zählte die Erweiterung des Waldbades Hemau zur ganzjährig nutzbaren und generationsübergreifenden Natur- und Freizeitanlage.
Mit Unterstützung von Leader in ELER konnte das Waldbad Hemau um einen generationsübergreifenden Fitness- und Bewegungsparcours (an einem Wander- und Spazierweg gelegen) sowie einem informativen Naturlehrpfad erweitert werden. Zudem sind durch bauliche Maßnahmen zur Uferbefestigung, den Bau einer wintertauglichen Toilettenanlage und einer neuen Parkplatzfläche nun auch Wintersportarten wie Winterwandern, Schlittschuhlaufen oder Eisstockschießen möglich. Mit der neu geschaffenen Infrastruktur kann das gesamte Freizeitareal nun optimal als ganzjährige und generationsübergreifende Freizeiteinrichtung genutzt werden, u.a. auch als Start- oder Zielpunkt für geführte Walderkundungen sowie Rad- und Wandertouren, hauptsächlich ins Tal der Schwarzen Laber.
Neben Naherholungssuchenden aus dem Großraum Regensburg und Touristen, profitieren auch die einheimische Bevölkerung und Vereine von den neuen Möglichkeiten. So können beispielsweise Senioren aus der Region die moderne Natur- und Freizeitanlage verstärkt nutzen, da der Fitness- und Bewegungsparcours für ältere Menschen geeignet ist und neu geschaffene Sitzmöglichkeiten immer wieder die Möglichkeit für eine Rast bieten.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Baustein zur Aufwertung der touristischen Infrastruktur innerhalb der gesamtkonzeptionellen touristischen Entwicklung des Tals der Schwarzen Laber
- Errichtung einer Uferbefestigung des Badeweihers zur Wintersportnutzung
- Bau einer wintertauglichen WC-Anlage
- Aufstellen von Sitzbänken
- Konzeption und Bau eines Naturlehrpfades
- Anlage eines Fitness- und Bewegungsparcours entlang eines Wander- und Spazierweges
- Besucherlenkung entlang der gesamten Freizeitanlage
- Anlage einer Parkplatzfläche
- Projektträger: Landkreis Regensburg
- Leader Förderung: 3.848 €
Im Zuge des Kooperationsprojektes „Tal der Schwarzen Laber“ setzten einige der beiden beteiligten Landkreise und 15 beteiligten Gemeinden Teilprojekte um, um den Erlebnis- und Erholungswert für Besucher und Bewohner der Region zwischen Regensburg und Neumarkt i.d.OPf. zu verbessern. Dazu zählte auch die Optimierung der Radwegeinfrastruktur im Tal der Schwarzen Laber.
Die Beschilderung des Radweges im Tal der Schwarzen Laber war weder durchgängig noch einheitlich. V.a. auf dem rund 38 km langen Abschnitt im Landkreis Regensburg, zwischen der Landkreisgrenze bei Beratzhausen und der Mündung in die Donau bei Sinzing, zeigten sich deutliche Defizite. Um eine durchgängige und klare Besucherlenkung sicherzustellen, installierte der Landkreis Regensburg ein lückenloses und einheitliches Beschilderungssystem.
Dazu griff man auf ein von der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) entwickeltes und von der obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Inneren zur einheitlichen Radwegbeschilderung in Bayern empfohlenes Beschilderungssystem mit Fahnen- und Zwischenwegweisern zurück. Dabei weisen die großen Fahnenwegweiser (800 x 200mm) nicht nur die Fahrtrichtung, sondern zeigen auch den nächstgelegenen Ort und das übergeordnete Etappenziel inklusive deren Entfernung in Kilometern auf. Ergänzend dazu zeigen kleinere Zwischenwegweiser (250 x 250 mm) die Fahrtrichtung. Dieses System soll im Landkreis Neumarkt auch Anwendung finden.
Neben der richtungsweisenden Beschilderung entstanden auch große Übersichtstafeln mit einer kartografischen Darstellung des Projektgebietes zur besseren Orientierung von Radfahrern, Wanderern und anderen Erholungssuchenden im Tal der Schwarzen Laber.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Einheitliche und lückenlose Radwegbeschilderung im Tal der Schwarzen Laber, Abschnitt Landkreis Regensburg, mit 34 Fahnenwegweisern und 105 Zwischenwegweisern nach FGSV-Vorgabe
- Sieben große Informationstafeln mit nützlichen Informationen für den Gast zum Verlauf der Gesamtroute, dem aktuellen Standort, Sehenswertem in den angrenzenden Gemeinden und wichtigen Infrastruktureinrichtungen
- Projektträger: Gemeinde Sinzing
- Leader Förderung: 60.498 €
Im Zuge des Kooperationsprojektes „Tal der Schwarzen Laber“ setzten einige der beiden beteiligten Landkreise und 15 beteiligten Gemeinden Teilprojekte um, um den Erlebnis- und Erholungswert für Besucher und Bewohner der Region zwischen Regensburg und Neumarkt i.d.OPf. zu verbessern. Dazu zählte auch die Dirt Bike- und Skate-Anlage mit Infopavillon in Sinzing.
Dirt Bike fahren und Skateborden sind absolut trendige Freizeitbeschäftigungen, die sich v.a. bei Jugendlichen und Familien mit Kindern großer Beliebtheit erfreuen. Mit der Anlage des Dirt-Bike-Parcours und der Skate-Anlage konnten speziell diese Zielgruppen angesprochen und verstärkt für das Tal der Schwarzen Laber interessiert werden.
Um die Region zwischen Regensburg und Neumarkt mit ihrem verbindenden Element des Rad-Wander-Weges zu einem besonderen Freizeiterlebnis zu machen, entstand als zweiter Baustein auf dem insgesamt 5.000 m² großen Areal in Sinzing einer von insgesamt fünf Informationspavillons entlang des Rad-Wander-Weges. Die künstlerisch gestalteten Pavillons aus Holz und Stein informieren lehrpfadartig zu unterschiedlichen Teilaspekten des Leit-Themas „Tal der Schwarzen Laber“. Die äußere Gestalt weist an allen fünf Standorten eine einheitliche Grundform auf, um so den Wiedererkennungswert zu gewährleisten. Die Pavillons unterscheiden sich durch ihre speziellen Themen, die durch Kunstobjekte und Informationen unterschiedlich dargestellt werden. In Sinzing konzentrierte man sich auf die Bedeutung der Schwarzen Laber für die Industrie im 19./ 20. Jahrhundert. Das „Allinger Bockerl“, das bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die in Sinzing liegenden Fabriken und Mühlen wichtigstes Transportmittel war, ist in abstrakter Form auf original Schienen der ehemaligen Bahntrasse hier zu sehen.
Umgesetzte Projekte:
- Aufwertung der touristischen Infrastruktur im Tal der Schwarzen Laber: Schaffung eines Angebotes speziell für Kinder, Jugendliche und Familien
- Bau eines Dirt Bike-Parcours mit einer Fläche von 2.500 m²
- Schaffung einer Skatanlage mit einer Fläche von 800 m²
- Errichtung eines künstlerisch gestalteten Informationspavillons zum Thema Industriegeschichte – Allinger Bockerl
- Projektträger: Markt Laaber
- Leader Förderung: 62.117 €
Im Zuge des Kooperationsprojektes „Tal der Schwarzen Laber“ setzten einige der beiden beteiligten Landkreise und 15 beteiligten Gemeinden Teilprojekte um, um den Erlebnis- und Erholungswert für Besucher und Bewohner der Region zwischen Regensburg und Neumarkt i.d.OPf. zu verbessern. Dazu zählte der Bau einer Fußgänger- und Fahrradbrücke bei Spitalmühle, Laaber.
Mit dem Kooperationsprojekt konnte das Tal der Schwarzen Laber, mit seinem verbindenden Element Rad-Wander-Weg, erfolgreich als Freizeit- und Urlaubsregion etabliert werden. Entscheidend dafür war und ist die Qualität der touristischen Infrastruktur, v.a. ein gut ausgebauter, durchgängig beschilderter und sicher befahrbarer Rad-Wander-Weg.
Dieser verlief auf dem Teilstück im süd-östlichen Bereich des Marktes Laaber nicht nur auf der stark frequentierten Staatsstraße ST 2394, sondern auch entlang einer sehr unübersichtlichen und gefährlichen Engstelle. Um die gefährliche Situation zu entschärfen war eine sicherere Wegführung mittels der neuen Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Schwarzen Laber erforderlich. Seither verbindet die neue Holzbrücke zwei Abschnitte straßenbegleitender Geh- und Radwege, auf denen sich Radfahrer, Wanderer und Spaziergänger fortan sicher bewegen können.
Mit der Verwendung des Baumaterials Holz wurde zugleich das Wertschöpfungspotenzial des heimischen Produktes Holz und die Kompetenz der heimischen Holzwirtschaft in den Blickpunkt gerückt und die lokale Wertschöpfung gesteigert.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Aufwertung der Radwege-Infrastruktur im Tal der Schwarzen Laber: Verbesserung der Wegführung durch Umgehen einer gefährlichen Verkehrssituation
- Moderner Brückenneubau aus heimischem Holz
- Bewusstseinsbildung des hohen Potenzials von Holz als Baustoff sowie der Bedeutung des Holzes als Wirtschaftsfaktor für die Region
- Projektträger: Gemeinde Brennberg
- Projektpartner: Markt Falkenstein, Gemeinde Rettenbach
- Leader Förderung: 51.221 €
Das Gebiet rund um Brennberg im Südosten des Landkreises Regensburg sowie Rettenbach und Falkenstein im Südwesten des Landkreises Cham ist eine attraktive Zielregion für Naherholer und Urlauber. Die herrliche Landschaff des Vorderen Bayerischen Waldes, das gut ausgebaute Wanderwegenetz und das Naturschutzgebiet Hölle bieten reichlich Abwechslung und stellen eine gute Ausgangsbasis für Wandertouren zu jeder Jahreszeit dar.
Um den Besuchern auch im Winter eine Auswahl an (Ski-) Wanderwegen bereitstellen zu können, wurden im Rahmen eines Kooperationsprojektes immer geräumte Wege und gespurte Loipen ausgewiesen, vernetzt, infrastrukturell optimiert, einheitlich ausgeschildert und im Rahmen einer landkreisübergreifenden Winter-Wander-Karte ganzheitlich beworben. Auch wenn die Schneesituation nur in einigen Wochen des Jahres Wintersport zulässt, bieten sich dem Besucher auch in der kälteren Jahreszeit reizvolle Wanderwege und eine unverwechselbare Freizeit- und Erholungslandschaft.
Zusammen mit der Schaffung von ergänzenden, attraktiven Freizeitangeboten in den drei Gemeinden, wie z.B. einer Natureisfläche und einem generationsübergreifenden Fitnessparcours in Brennberg oder einem Wanderparkplatz mit Infopavillon in Falkenstein, konnte ein umfassendes Angebot entwickelt werden, das Besucher für die Vorwaldregion begeistert und zum längeren Verweilen bewegt.
Umgesetzte Projekte:
- Infrastrukturelle Optimierung, Vernetzung und Ausweisung von Winterwanderwegen und Loipen
- Gemeindeübergreifende einheitliche Beschilderung zur Besucherlenkung und -information
- Gedruckte Übersichtskarte für das Winter-Wander-Paradies Brennberg-Falkenstein-Rettenbach
- Gemeinde Brennberg: Präparieren einer Natureisfläche, generationenübergreifender Fitnessparcours, Installieren einer Webcam auf der Burganlage, Pflegegerät für Winterwanderwege und Loipen, Infopavillon mit Toiletten, Übersichtstafeln
- Markt Falkenstein: Bau eines Wanderparkplatzes mit Infopavillon, Lückenschluss Wanderweg Hohe Linie, Baumaßnahmen mit Schutzzaun am Schlittenhang, Übersichtstafeln
- Gemeinde Rettenbach: Lückenschluss der Wanderverbindung von Rettenbach zum Tannerl, Übersichtstafeln
- Projektträger: Jakobuswege e.V.
- Projektpartner: 35 LEADER-Regionen / 30 LEADER-Regionen aus Bayern, 5 Leader-Regionen aus Österreich, eine Projektgruppe aus der Schweiz, eine Projektgruppe aus Südtirol, vier Projektpartner aus Polen und Tschechien
- Leader Förderung: Gesamt 108.645 € / 47.059 € (Anteil Bayern); Anteilig 3.104,14 € / 1.568,63 €
Pilgern liegt gemäß namhaften Gesellschaftsforschern im Interesse der sich im Wertewandel befindenden Freizeit-Gesellschaft. Pilgern zur Sinnfindung erlebt entlang historischer Routen eine Renaissance besonderer Art und zunehmend mehr Menschen jeden Alters nehmen sich eine Auszeit für dieses „Unterwegs sein“. Viele pilgern auch in Etappen, Jahr für Jahr, dem Ziel entgegen.
Das interregionale Projekt „Jakobuswege in Bayern“ war in das internationale Kooperationsprojekt „Transnationale Jakobuswege“ eingebettet. Über Landeskoordinatoren (Projektmanagement) wurde die inhaltliche und fachliche Abstimmung sichergestellt. Mit dem Kooperationsprojekt konnte zum einen die Orientierung für den Pilger durch einheitliche Standards entlang des Weges verbessert werden, z.B. durch einheitliche Beschilderung, die gemeinsame Gestaltung von Etappenfaltblättern und die Entwicklung von einheitlichen Kriterien für Unterkunftsmöglichkeiten. Zum anderen konnte mit einer eigenen Website, einer Wanderausstellung, regelmäßigen Messepräsenzen und Qualifizierungsangeboten für Pilgerbegleiter die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit intensiviert und professioneller gestaltet werden. Mit allen einzelnen Maßnahmen einher ging eine grundsätzliche Intensivierung der Vernetzung zwischen den relevanten LEADER-Regionen und den aktiven Gruppierungen aus Kirche und Tourismus.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Projektmanagement zur Koordination des Kooperationsprojektes auf bayerischer Ebene
- Einheitliche Gestaltung von Informationstafeln zum Jakobusweg
- Einheitliche Gestaltung von Etappenfaltblättern
- Website mit umfassenden Informationen (insb. zu den Hauptachsen), die mit der transnationalen Seite http://www.jakobswege.net verlinkt ist
- Wanderausstellung in zweifacher Ausführung mit einheitlichen sowie jeweils einer regional angepassten Tafel bzw. einem Banner
- Teilnahme an öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen (z.B. Messen, Kirchentag) mit Informationsstand
- Qualifizierungsangebot für Pilgerbegleiter (Aus- und Fortbildungen)
- Entwicklung einheitlicher Kriterien für pilgerfreundliche Betriebe
- Projektträger: Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
- Projektpartner: Landkreis Regensburg, Landkreis Amberg-Sulzbach und Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V.
- Leader Förderung: Gesamt 49.892,28 €; Anteilig 12.473,07 €
In der touristischen Gebietseinheit „Bayerischer Jura“ arbeiten die Landkreise Neumarkt, Amberg-Sulzbach, Kelheim und Regensburg seit über 10 Jahren erfolgreich zusammen. Wandern ist für das touristische Angebot einer landschaftlich so vielfältigen und reizvollen Region wie dem Bayerischen Jura von zentraler Bedeutung. Da die Potenziale aber noch nicht umfassend genutzt wurden, setzte man zwischen 2006 und 2008 das Kooperationsprojekt „Zielgruppenorientierte Qualitäts- und Serviceoffensive am Jurasteig“ mit Unterstützung von Leader um.
Der Jurasteig, der mit dem offiziellen Siegel „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“ ausgezeichnet wurde, führt auf 230 km in 12 Etappen durch die herrliche Naturlandschaft des Bayerischen Jura. Mit 17 direkt angegliederten Schlaufenwegen bietet der überregionale Wanderweg zusätzliche Tagestouren an. Naturbelassene Wege in einer idyllischen Mittelgebirgslandschaft und zahlreiche Rastmöglichkeiten machen jeden Ausflug zum einmaligen Wandererlebnis.
Die bisherigen Maßnahmen zielten hauptsächlich auf die grundlegende Infrastruktur ab, schöpften das gesamte Potenzial des Jurasteigs aber noch nicht aus. Der, aufgrund seiner guten Wegeführung und -beschaffenheit, sehr beliebte Wanderweg wurde in einem zweiten Schritt sowohl innerhalb der Region als auch nach außen hin zu einem professionellen und nachhaltig vernetzten Leuchtturmprojekt des Bayerischen Jura entwickelt. Dazu mussten verschiedene Maßnahmen zur zielgruppengerechten und serviceorientierten Weiterentwickelung sowie der infrastrukturellen Optimierung entwickelt und umgesetzt werden.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Qualitätsoffensive für Beherbergungsbetriebe und Gastronomie: Zertifizierung
- Spezielle Angebote zum Erreichen neuer Gäste- und Zielgruppen
- Verstärkte Einbindung der Schlaufenwege
- Vernetzung mit neuen Wander- und Freizeitangeboten der Region
- Einbindung des ÖPNV in die Angebotsgestaltung
- Vernetzung mit regionalen Partnern, wie z.B. Zusammenarbeit mit den Landschaftspflegeverbänden im Rahmen deren Maßnahme „Biodiversität entlang des Jurasteiges – Aktion Juradistl“
- Umsetzung einer Marktstudie mit Befragung von Wanderern
- Erarbeitung eines Zielgruppenkonzeptes als Grundlage weiterer (Marketing-) Maßnahmen
- Gezielte Öffentlichkeitsarbeit unter Berücksichtigung des Online-Marketings
- Konzipierung eines Planungsmodells auf der eigenen Homepage für zielgruppengerechte Wandertipps am Jurasteig
- Projektträger: Tourismusverband Ostbayern e.V.
- Projektpartner: Landkreis Regensburg, Tourismusverband im Landkreis Kelheim e.V., Landkreis Straubing-Bogen, Landkreis Deggendorf, Landkreis Passau; Regensburg Tourismus GmbH (Stadt Regensburg), Stadt Straubing, Stadt Deggendorf, Stadt Passau
- Leader Förderung: Gesamt 96.000 €; Anteilig € Landkreis Regensburg 21.333,32 €
Wandern und Weitwandern erfreuen sich als Naherholungs- und Urlaubsaktivitäten immer größerer Beliebtheit. Besonders das Wandern in Flusstälern steht dabei hoch im Kurs. In Österreich wurde daher zwischen 2009 und 2010 der 444 km Weitwanderweg „Donausteig“ zwischen Grein und Passau realisiert, der sehr gut frequentiert ist. Entlang der Donau in Ostbayern ließ die Infrastruktur (Wegeführung, Beschilderung etc.) bisher keine durchgängige Wanderung zu. Im Rahmen eines Kooperationsprojektes konnte der Donau-Panoramaweg als durchgängiger Wanderweg ausgebaut werden und die schönsten Wegabschnitte, Aussichtspunkte, Naturschätze und kulturellen Höhepunkte entlang der rund 220 km langen Strecke zwischen Neustadt a.d. Donau und Passau verbinden.
Dazu waren neben der Ausweisung einer durchgängigen Route und dem Schaffen von qualitativ hochwertiger Infrastruktur auch eine ganzheitliche und gezielte Vermarktung notwendig. Die verschiedenen Maßnahmen wurden von einem Projektmanagement entwickelt und umgesetzt.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Festlegung der Wegführung
- Georeferenzierte Erfassung und Darstellung
- Markierung / Beschilderung durch einheitliche Wegweiser und Infotafeln
- Ausbau und Aufwertung der Infrastruktur mit einheitlichen Start-, Rast- und Panoramaplätzen entlang der Strecke
- Einbezug der Gastgeber im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen (z.B. Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland)
- Gedrucktes Informationsmaterial (Übersichtskarte, Etappenplaner und Freizeitmagazin)
- Eigene Website mit umfangreichen Informationen
- Regelmäßige Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
- Aufbau eines professionellen Vertriebsnetzes
- Aufbau buchbarer Angebote für Reiseveranstalter
- Projektträger: LAG Monheimer Alb – AltmühlJura e.V. (Landkreis Donau-Ries)
- Projektpartner: LAG Altmühl-Jura (Lkr. Neumarkt), LAG Kelheim, Landkreis Regensburg / Stadt Hemau
- Leader Förderung: Gesamt 113.374 €; Anteilig 3.400 €
Der Haustyp „Jurahaus“ hat über Jahrhunderte die ganze Region entlang der Altmühl dominiert und geprägt, doch leider gibt es heute nur noch wenige Restexemplare. Eine Hauslandschaft droht zu verschwinden. Die Häuser wurden aus regionaltypischen Materialien und in spezieller Architektur gefertigt. Im Laufe der Zeit wurden die Baustile der Moderne angepasst und verloren auch in dieser Region ihren gewachsenen Charakter. Das Bewusstsein, dass es sich beim Jurahaus um einen einzigen Haustyp und deshalb um ein hochwertiges regionaltypisches Kulturgut handelt, ist in der Bevölkerung kaum mehr vorhanden. Mit dem vorliegenden Projekt sollte dem Bedeutungsverlust entgegenwirkt, die Einzigartigkeit dieses besonderen Baustils als Chance mit hohem kulturellen und touristischen Entwicklungspotential verdeutlicht und zugleich die Sensibilität für den weltweit einzigartigen Baustil der Jurahäuser gefördert werden. Notwendig war dazu ein koordiniertes, vernetztes und über die gesamte Naturparkregion Altmühltal reichendes Kooperationsprojekt.
Umgesetzte Maßnahmen:
- Entwicklung einer Jurahaus-Datenbank zur quantitativen und qualitativen Bestandsaufnahme (mit vorhergehender Definition von Prüfparametern und Mindeststandards)
- Projektmanagement zur Ausarbeitung der weiteren Projektschritte:
- Bewusstseinsbildung – „Jurahaus erleben“ mit Publikationen, eigener Website und gezielter regionaler / überregionaler Medienarbeit
- Integration von ausgewählten Jurahäusern in die touristische Initiative „Zu Gast im Denkmal“ – Urlaub im Jurahaus“ und anderen Schönheiten mit intensiver Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Marketingaktionen, etc.
- Stärkung ländlicher Ortstrukturen / Beitrag zur Vermeidung von Flächenverbrauch durch persönliche Beratung für sanierungswillige Eigentümer, Informationsveranstaltungen, Workshops und die Auslobung eines Preises für „Restaurierung + innovative Nutzungskonzepte“
Weitere Informationen:
http://www.projekt-jurahaus.de/
http://www.naturpark-altmuehltal.de/jurahaus/